Die Legende ohne historischen Anhaltspunkt schildert Agatha als eine wohlhabende, adlige sizilianische Jungfrau von großer Schönheit. Sie wies die Brautwerbung des Statthalters Quintianus zurück, da sie Christin sei; der nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung, ließ sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia bringen, damit sie zur Unzucht verführt werden sollte. Diese jedoch versuchte das erst gar nicht, der Statthalter veranlasste Verhöre, Folter und sadistische Qualen: Mit den Händen an einen Balken gehängt, wurden Agatha die Brüste mit einer Zange zerrissen, mit einer Fackel gebrannt und schließlich abgeschnitten. In der Nacht erschien ihr dann Petrus im Kerker mit heilendem Balsam, aber sie wies die Erquickung zurück. Tags darauf legte man sie auf spitze Scherben und glühende Kohlen, bis ein Erdbeben die Stadt Cataia erschütterte, worauf das Volk Quintianus bedrohte, bis der von Agatha abließ und sie ins Gefängnis warf, wo sie starb.
Ein von hellem Licht strahlender Jüngling erschien und legte eine Marmortafel in den Sarkophag mit der Aufschrift: „Ein heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von Gott, Rettung für das Land”. Quintianus wurde alsbald von einem Pferd getreten und starb. Am ersten Jahrestag von Agathas Todes wurde der die Stadt Catania bedrohende Lavastrom des Ätna abgelenkt durch die aus dem Grab sich erhebende Marmortafel, nach anderer Überlieferung durch einen weißen Seidenschleier. Die Überlieferung berichtet, dass der Schleier aus ihrem Grab mehrfach bei Prozessionen vom Wind davongetragen wurde und so den Ausbruch des nahe gelegenen Ätna ankündigte.
Jungfrau, Märtyrerin, Nothelferin
* um 225 in Catania auf Sizilien in Italien
† um 250 daselbst
Brüste tragend
Patronin von Catania und Malta; in der Schweiz: der Feuerwehr; der Ammen, Hirtinnen, Weber, Bergarbeiter, Hochofenarbeiter, Goldschmiede, Glockengießer, Glaser und Hungerleidenden; gegen den Ausbruch des Ätna; bei Kinderlosigkeit und Brandwunden; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber, Brandgefahr, Hungersnot, Unwetter, Viehseuchen, Erdbeben und Unglück
Bauernregeln: „St. Agatha, die Gottesbraut, / macht, dass Schnee und Eis gern taut.”
„Am Agathentag rieselt's Wasser den Berg hinab.”
„An St. Agathe Sonnenschein, / bringt recht viel Korn und Wein.”
„Ist Agathe klar und hell / kommt der Frühling nicht so schnell.”
„Der Tag der heiligen Agathe, / der war oftmals reich an Schnee.”
Gefunden: Heiligenlexikon.DE
Agatha Brot
Ihr zu Ehren wird von Gläubigen in vielen Gegenden Deutschlands, Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz am 5. Februar Agatha-Brot oder Agatha-Brötchen zum Weihen in die Kirche gebracht. Der Pfarrer kommt aber teilweise auch schon am frühen Morgen direkt in die Bäckerei und segnet dort das ofenfrische Brot. Manchmal werden die Brotlaibe mit einem Agathazettel – auch in Form eines verzierten Papierherzens - versehen. In der Innerschweiz kennt man Agatha-Ringli, ein Weißbrotgebäck in Ringform, das aus gesegnetem Mehl hergestellt wird.
Mit dem Agathabrot sind viele bäuerliche Bräuche verbunden: So sollte immer ein Stück Agathabrot im Hause aufbewahrt werden, was angeblich nicht schimmlig werden konnte. Dadurch wurde sichergestellt, dass immer ausreichend Brot für die Familie vorhanden war. Agathabrot wurde Kranken gereicht sowie Dienstboten, die eine neue Stelle antraten.
Ein Stück Agathenbrot sorgte dafür, Feuer zu löschen. Manchmal wurden in den ersten Brotlaib, der beim Brotbacken in den Backofen kam, die 5 Finger der rechten Hand eingedrückt und dazu ein Segenswunsch gesprochen. Wenn eine Feuersbrunst im Orte ausbrach, wurde dieser "Grifflaib" ins Feuer geworfen.
Ein Stück des gesegneten Brotes auf Reisen sollte gegen Heimweh helfen. Deshalb steckten Mütter ihren Töchtern und Söhnen ein Stückchen ins Gepäck oder nähten es sogar in ihre Kleidung ein, wenn diese aus beruflichen Gründen in die Ferne zogen.
Aber nicht nur beim Menschen, auch beim Tier versprach das Agathabrot Gutes zu tun: In den Ställen wurde ein Stück deponiert und galt als Schutz- und Heilmittel für das Vieh. Die Bauern nahmen das Agatha-Brot mit auf die Alp, um es in den Hütten als Schutz für das Vieh neben dem Kreuz hinzustellen. Schon vor dem Weideauftrieb wurden die Tiere mit einem Stückchen gefüttert, um Unheil von den Tieren fernzuhalten. Den Kühen gab man es vor dem Kalben.
Übrigens sollten wir auf gutes Wetter am Agathatag hoffen! Denn „An St. Agathe Sonnenschein, bringt recht viel Korn und Wein“.