Apollonia wurde der Legende nach bei einem Pogrom von der aufgehetzten Menge zusammen mit anderen Christen verschleppt. Christen wurden damals aus den Häusern geholt, Wohnungen geplündert und zerstört. Von Apollonia berichtete Bischof Dionisius, dass ihr die Zähne ausgeschlagen und die Kinnlade zertrümmert wurde. Man drohte ihr mit Verbrennung auf dem Scheiterhaufen und verlangte, dass sie dem Glauben abschwöre. Apollonia aber stürzte sich nach dem Bericht von Augustinus laut betend freiwillig in die Flammen und verbrannte. Die Frage, ob diese Tat als Martyrium oder als Selbstmord zu werten sei, beschäftigte die junge Kirche. Die Stimme des gläubigen Volkes entschied: die Leute sahen in ihr eine Heilige.
Ein weit ausführlicheres Martyrium erzählt das Lübecker Passional im 15. Jahrhundert: Danach war Apollonia eine Kaisertochter, die in einem Turm von zwölf Jungfrauen bedient wurde und alles, was sie gebrauchte, von Gold hatte. Christin geworden, verschenkte Sie allen Schmuck, den ihr der Lieblingsbruder gegeben hatte, erzürnte damit diesen und die anderen Brüder und verweigerte auch eine Eheschließung. Damit begann die Fülle ihrer Martyrien. Träume kündeten ihr weitere Torturen an, ein Engel führte Sie deshalb zu einem Einsiedler, der sie taufte und stärkte. Fast alle auch aus anderen Legenden bekannten Martern wurden dann der Reihe nach an ihr vollzogen, immer wieder wurde sie aber von Engeln geheilt, erhielt neue Augen, neues Gehör weil ihr die Ohren mit Blei ausgegossen worden waren, neue Zähne, neue Glieder; schließlich wurde sie demnach in Persien enthauptet.
Attribute: Zange mit Zahn, sich ins Feuer stürzend
Patronin der Zahnärzte, gegen Zahnschmerzen
Bauernregeln: „Ist's an Apollonia feucht, / der Winter sehr spät entfleucht.”
„Kommt die Jungfrau Apollonia, / sind auch bald die Lerchen wieder da.”
Gedenktag katholisch: 9. Februar
im Bistum Trier: 11. Februar
Name bedeutet: dem (griech.) Lichtgott Apollon geweiht (griech. - latein.) Märtyrerin
* in Alexandria in Ägypten
† um 249 daselbst
Gefunden: Heiliegenlexikon.DE